Schützen und Marketenderinnen aus dem historischen Tirol ließen den Fasching im Hindergrund, zogen ihre Tracht an und trafen sich in Mantua: Dort gedachten sie des vor 210 Jahren von den Franzosen exekutierten Passeirer Freiheitshelden Andreas Hofer.

Diesmal hatte der Schützenbezirk Brixen unter dem Kommando von Bezirksmajor Florian Lechner die Feier organisiert; er stellte auch eine Ehrenformation. Die musikalische Gestaltung lag in den Händen der Ehrenmusikkapelle des VSM-Bezirks Brixen.Nach der Aufstellung, Frontabschreitung und dem Einmarsch stand Schützen-Landeskurat Christoph Waldner OT dem Gedenkgottesdienst beim Denkmal im Andreas-Hofer-Park im Mantuaner Stadtteil Cittadella ,Don Augusto Rossato, der Pfarrer von Cittadella, mitkonzelebrierte.

Bei der Feier hielt Landesrätin Maria Hochgruber  Kuenzner die Gedenkrede: “Ja, es ist eine Herausforderung, über Helden, den Menschen und den Verlierer Andreas Hofer zu reden”, meinte die Landesrätin.

“Die bewegte Geschichte der Tiroler ist unsere Geschichte und die unserer Vorfahren. Um das starke Freiheitsbewusstsein von Andreas Hofer und der damals lebenden Menschen in Tirol annähernd zu vertsehen, ist es unabdingbar, die Geschichte Tirols in Zusammenhang mit den Zugeständnissen von Kaiser Maximilian im Jahre 1511 zu sehen.” Im Einvernehmen zwischen Maximilian und den Tirolern sei in der Verfassung festgeschrieben worden, dass die Tiroler nur zur Verteidigung ihres eigenen Landes Kriegsdienst leisten müssen.

” Dieses Bewusstsein für das Autonome, eigenständigverantwortlich zu sein für das eigene Land, ist den Tirolern in die Wiege gelegt”, meinte die Landesrätin. ” Viele Historiker haben sich mit der Person Andreas hofer auseinandergesetzt”, sagte sie.

” Sie alle wollten seine Courage, seine Haltung, seine Handlungen verstehen und erklären. Manche haben alles, was er tat, ins lächerliche gezogen”. Sie hätten Andreas Hofer als naiven, gläubigen Menschen, als einfachen Viehhändler oder als Trinker in der eigenen Gaststube abgestempelt. Dieses Bild sei entschieden falsch, andererseits behaupte auch niemand, dass Hofer ein Heiiger gewesen sei. Am Denkmal legten Schützen auch einen Kranz nieder. Zudem wurde zu Ehren des Sandwirts eine Ehrensalve abgefeuert. dann begaben sich Ehrengäste, Schützen und Marketenderinnen zum Palazzo d’Arco: Dort war Hofer der Scheinprozess gemacht worden.